Besuch der Klassen 8d und 8e im Zeidelmuseum Feucht

In der Woche vor den Pfingstferien machten sich die beiden Klassen 8d und 8e mit den Fahrrädern auf den Weg über den „Alten Kanal“ nach Feucht um dort das Zeidel-Museum zu besuchen. Die Schüler beschäftigten zuvor schon einige Wochen im Biologieunterricht mit dem Thema Honigbiene. In einem Lernzirkel lernten sie alles Wichtige zur Anatomie der Biene, ihrem Leben, der Imkerei und ihrer Bedeutung für die Umwelt und uns Menschen.

Das Zeidel-Museum ist eines der größten Imkerei-Museen Europas und befindet sich in einem 300 Jahre alten Gebäude im Herzen Feuchts. Die Bienenhaltung, früher auch Zeidlerei genannt, hat in der Gegend eine Jahrhunderte alte Tradition. Früher holten die Zeidler den Honig aus den Bienenwohnungen von wilden Bienen, die sich in Baumstämmen meist fünf bis acht Meter über dem Boden befanden. Der Zeidler-Beruf war deshalb ein gefährlicher, aber auch sehr angesehener Beruf. Zeidler hatten, als einer von wenigen Ständen des Mittelalters, das Recht Waffen bei sich zu tragen um sich gegen Raubtiere wie Bären bei ihrer Arbeit zu verteidigen. Zeidler waren reiche Leute, da Honig früher das einzige Süßungsmittel war, Rübenzucker gab es damals noch nicht, und das Bienenwachs für Kerzen in Kirchen und Klöstern benötigt wurde. 

Der Museums-Führer Herr Mittwoch erzählte in einem spannenden Vortrag viel Wissenswertes über die Geschichte und die Entwicklung der Zeidlerei. Besonders interessant war, wie viele heutzutage verwendete Worte und Redewendungen auf die früher so bedeutsame Bienenhaltung zurückzuführen sind. Hier einige Beispiele:

Seidla: Das „Zeidel“ war früher eine Maßeinheit für Honig das erst in Tonkrügen und schließlich in Glaskrügen abgemessen wurde. Heute nennen wir ein „halbes Bier“ immer noch so.

Ausbeuten: Die Bienenwohnung heißt „Beute“. Von dem Vorgang den Honig der Beute zu entnehmen stammt der Ausdruck etwas auszubeuten.

Sturzbesoffen: Bevor das Bier in unserer Gegend an Bedeutung gewann, wurde hauptsächlich Honigmet aus sogenannten „Sturzbechern“ getrunken. Diese hatten einen abgerundeten Boden und mussten immer in einem Zug ausgetrunken werden und konnten nur in leerem Zustand gestürzt abgestellt werden.

Nach dem informativen Museumsbesuch fuhren die Achtklässler bei sonnigem Wetter wieder mit den Rädern zurück zur Schule.

Johanna Brandl