Lob und Respekt – Kultusminister Spaenle sieht das Erfolgsmodell des bayrischen Gymnasiums in Wendelstein rundum gut und richtig verortet

Anlässlich seines Besuches zeigte sich Dr. Ludwig Spaenle gleich mehrfach von den Entwicklungen am Gymnasium Wendelstein beeindruckt. Auf seinem Rundgang durch das 2009 von ihm genehmigte und 2012 für den Schulbetrieb eröffnete Gebäude nahm sich der Staatsminister immer wieder Zeit, um mit Schulleitung, Elternvertretern, Fördermitgliedern und Teilen der Schülerschaft aktuelle schulpolitische Fragen und Probleme zu erörtern.

Spaenle hatte das Gelände schon vorher einmal im Zusammenhang des im September 2010 erfolgten Spatenstichs besucht und das neu entstehende Gymnasium bereits damals als „eine seiner Lieblingsschulen“ in Bayern bezeichnet.

Empfangen wurde der Minister diesmal zusammen mit dem Wendelsteiner Bürgermeister Werner Langhans und MdL Volker Bauer von den Mitgliedern der dreiköpfigen Schulleitung sowie zahlreichen Vertretern der engagierten Schulfamilie.

Den Auftakt des Schulbesuchs stellten zwei im wahrsten Sinne des Wortes takt- und schwungvolle Darbietungen des Schulchors und des Wahlkurses „Zirkus- und Bewegungskünste“ dar, die Schulleiter Dr. Johannes Novotný in den Zusammenhang des besonderen Bildungsprofils des offiziell als „Kulturschule“ firmierenden Gymnasiums stellte. Davon, dass der als politisches Desiderat an das neu gegründete Gymnasium herangetragene Kulturschulgedanke in Wendelstein nicht nur bildungspolitischer Auftrag, sondern tatsächlich gelebte und identitätsstiftende Realität ist, konnte sich der Minister bei einem geführten Rundgang über das Schulgelände an zahlreichen Stationen selbst überzeugen. Die Schulbibliothek wurde ihm und seinen Begleitern von den Mitgliedern des rührigen Büchereiteams als einladende Arbeits-, Komfort- und Rückzugszone vorgestellt. Im Bereich des Freigeländes ließen sich die fleißigen Schulimker auch vom niedergehenden Regen nicht davon abhalten, dem Minister die jüngst neu gestalteten Bienenbehausungen zu präsentieren. Spaenle zeigte sich aufrichtig überrascht vom Vorhandensein hauseigener Schulbienenvölker und lobte die Fortführung einer solch alten Tradition durch so junge Hände. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7b berichteten im Anschluss daran mit Feuereifer vom Entstehungsprozess ihres im Rahmen des Kunstunterrichts projektierten Brotofens, für dessen termingerechte Fertigstellung sie sich auch über die regulären Unterrichtszeiten hinaus engagieren. Der ebenfalls durch Schülerhände bewerkstelligte Obst- und Gemüseanbau im Schulgarten machte den Reigen der Wendelsteiner „Autarkie-Bestrebungen“ schließlich komplett und veranlasste den Minister zu dem augenzwinkernden Urteil, dass dem Gedanken der selbstständigen und eigenverantwortlichen Schule damit auch noch in einem anderen Sinne sehr gut Rechnung getragen werde. 

Im Bereich der Kunsterziehungsräume wurde den Gästen Einblick in aktuelle Projekte und gleichzeitig in eine der Schaltzentralen der Wendelsteiner Kulturschule gewährt. Zur Sprache kamen bei dieser Gelegenheit auch der ästhetische Wert des Gebäudes sowie die generelle Raumkonzeption, die den am Schulleben Beteiligten Freiräume ganz besonderer Art ermöglicht und somit der an der Schule gepflegten Transparenz und regen Kontaktfreude in hohem Maße zuträglich ist. 

Einer der Wendelsteiner Inklusionsklassen statteten die Gäste ebenfalls einen kurzen Besuch im laufenden Unterrichtsbetrieb ab. Hierbei wurde unmittelbar erlebbar, wie eng Pädagogik, Didaktik, technische Voraussetzungen und Raumgestaltung im gut ausgestatteten Klassenzimmer des 21. Jahrhunderts zusammenwirken können.

Die Klassenraumerfahrung bot gleichzeitig Anlass, sich mit den Besuchern über das Prinzip des flexiblen Klassenzimmers mit interaktiven Tafeln und beweglichen Dreieckstischen auszutauschen. Schulleiter Novotný unterstrich in diesem Zusammenhang, dass das Gymnasium Wendelstein in ganz besonderer Weise von der flächendeckenden Ausstattung mit sogenannten „Whiteboards“ und vom Vorfinden identischer Voraussetzungen und Lernumgebungen im gesamten Gebäude profitiere. 

Mit Blick auf die Klassenzimmergrößen hätte man sich seitens der Schüler, Eltern und Lehrkräfte jedoch „schon jeweils 10 bis 15 Quadratmeter mehr“ gewünscht. Dieses Bedauern war dem Minister zwar verständlich, erkläre sich jedoch aus den zur Zeit der Planung bindenden Vorgaben. Die inzwischen wieder geänderten Baurichtlinien geben jedoch Anlass zur Hoffnung, dass das unterrichtliche Raumangebot im fest geplanten Anbautrakt des Wendelsteiner Gymnasiums ein deutliches Mehr an Platz und räumlicher Flexibilität bereit hält. 

Der seitens der Elternvertreter geäußerten Nachfrage nach einer Subventionierung des Mensabetriebs zum Zwecke einer gesteigerten Qualität und Attraktivität des Mittagsverpflegungsangebots begegnete der Minister mit Ausführungen zu den in diesem Bereich klar geregelten ministeriellen Zuständigkeiten und dem Verweis auf den für die jeweilige Schule verantwortlichen Sachaufwandsträger.

Beeindruckt zeigte sich Spaenle vom engagierten Umgang der Wendelsteiner Schule mit der seiner Meinung nach sehr spannenden Inklusionsthematik. Diese sei in der Lage, allen Beteiligten im Schulalltag immer wieder neue und wertvolle Erfahrungen zu bescheren, stelle jedoch auch ganz besondere Herausforderungen an die jeweiligen Schulen und Lehrkräfte. 

Ein Stück gelebte politische Bildung durften schließlich die Schülerinnen und Schüler zweier Sozialkunde-Klassen der 9. Jahrgangsstufe erfahren. Ihren vielfältigen Fragen zu aktuellen Bildungsthemen stand der Minister auskunftsfreudig Rede und Antwort. In der durch die Frage „Wie wird man eigentlich Kultusminister?“ eröffneten Diskussionsrunde kamen die noch immer virulente G8/G9-Debatte, das Modell der Mittelstufe Plus, der neue LehrplanPLUS und noch viele andere schülernahe Bildungsaspekte zur Sprache. Die Frage nach Sinn und Zielrichtung der im neuen Lehrplan verankerten Kompetenzorientierung beantwortete der Minister, indem er auf die „immer kürzer werdenden Wissensverdopplungsspannen“ verwies, die es dringend erforderlich machten, „Jugendlichen grundlegende Kompetenzen und damit eine Art verlässliche Orientierung“ an die Hand geben zu können. 

Im Rahmen des Besuches richtete Wendelsteins Bürgermeister Werner Langhans – wie seinerzeit auch Landrat Herbert Eckstein – zudem Worte des Dankes an Ludwig Spaenle, den er als „offenen und unkonventionellen“ Kultusminister würdigte, der sich immer wieder darum verdient mache, „schulpolitisch Neues zu probieren“. Dieses Lob konnte dann wiederum passgenau und problemlos auch auf die Ergebnisse des beinahe 35 Jahre währenden politischen Ringens um den Gymnasialstandort Wendelstein zur Anwendung gebracht werden. Spaenle unterstrich bei seinem anschließenden Resümee noch einmal den ständig und bayernweit wachsenden Bedarf an gymnasialer Bildung in und am Rande großstädtischer Ballungsräume. Das im Zentrum einer metropolnahen Zuzugsregion  gelegene Wendelstein erfülle dieses Anspruchsprofil somit quasi mustergültig, was die Neugründung eines Gymnasiums in jeder Hinsicht gerechtfertigt und zu einer guten und richtigen Entscheidung gemacht hätte.

Neben der Richtigkeit der politischen Befürwortung sah sich Spaenle darüber hinaus auch bei seinem zweiten Besuch in dem bereits vorher einmal artikulierten Urteil bestätigt, dass es sich beim Gymnasium Wendelstein um „eine seiner Lieblingsschulen“ in Bayern handle. 

Mirjam Müller

 

Zum Artikel auf der Homepage des Kultusministeriums ...

Zum Artikel des Schwabacher Tagblatts ...

 

 

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