Ausgezeichneter Umweltschutz: Wendelsteiner Schulen machen sich stark für die Umwelt

Gleich drei Wendelsteiner Schulen erhalten zum wiederholten Male in Folge die Auszeichnung „Umweltschule in Europa“ verliehen. Vertreterinnen und Vertreter der Grund-, der Mittelschule und des Gymnasiums durften die Ehrungen von Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf in Nürnberg entgegennehmen.

Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung steht an immer mehr bayerischen Schulen hoch im Kurs. Das beweist das wachsende Interesse am Programm „Umweltschule in Europa“ [...]. Die Auszeichnung erhalten Schulen, die Projekte rund um die Themen Klima- und Umweltschutz durchführen, dokumentieren und einer Fachjury präsentieren. Diese setzt sich unter anderem aus Mitgliedern des Umwelt- und des Kultusministeriums sowie Vertretern des LBV zusammen. Das Bayerische Umweltministerium fördert das Programm mit jährlich rund 45.000 Euro.

Ihre Schwerpunkte setzten die drei Wendelsteiner Schulen in ganz verschiedenen Bereichen, so dass sich zahlreiche interessante Einzelprojekte, aber auch gewisse Synergien in Sachen Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit ergaben.

So beteiligten sich die Grundschulklassen 4b und 4c an der Planung des Generationenparks an der Röthenbacher Straße. Nach einer Begehung des Grundstücks fertigten sie im Unterricht Skizzen und Modelle an und gestalteten den Entstehungsprozess bis hin zur feierlichen Eröffnung aktiv mit. Ein weiteres Projekt sah die Einrichtung eines Büchertauschregales mit Kinderliteratur im öffentlichen Raum der Grundschule vor. Die Lehrkräfte thematisierten mit den Kindern die Problematik eines erhöhten Papierverbrauchs und regten dazu an, ausgelesene Bücher in die Schule mitzubringen, um sich im Gegenzug dafür andere aus dem neuen Bücheraustauschregal mitzunehmen. Zu einer attraktiven Erstausstattung trug die Gemeindebücherei durch Frau Löhlein mit vielen Bücherspenden bei.

Die Mittelschule Wendelstein wählte die Projektthemen „Brücken in die Zukunft“ und „Biodiversität“ und setzte diese auf vielfältige Weise um. Die Klasse M10 widmete sich dem ersten Thema mit dem Projekt „Billige T-Shirts – Wer zahlt den Preis?“ Hierbei befassten sich die Schüler mit den problematischen Arbeitsbedingungen vor Ort, beleuchteten die massiven Umweltbelastungen durch die T-Shirt-Produktion und recherchierten, welche Firmen Wert auf faire Herstellungsbedingungen legen. Die Ethikgruppe der 5./6. Klassen kümmerte sich um das „Papierprojekt“ und warb jenseits der geleisteten Aufklärungsarbeit auch für den Kauf von Produkten aus Recyclingpapier. Fortgeführt wurde auch die Sammlung ausgedienter Toner- und Druckerkartuschen sowie Handys. Im Themenbereich „Biodiversität“ beschäftigte sich die Klasse 5g im Rahmen von Internetrecherchen, Experimenten und einer Exkursion unter Anleitung der Waldpädagogin Karin Kühnel mit dem „Ökosystem-Ingenieur“ Biber.

Gymnasiasten der 7. Jahrgangsstufe befassten sich in weitgehender Eigenregie mit dem Bau eines mittelalterlichen Brotofens [...] aus größtenteils wiederverwerteten bzw. wiederverwertbaren Materialien. Im Zentrum der Bemühungen standen dabei nicht nur der Umgang mit Mörtel und Maurerkelle, sondern auch umfangreiche Planungs-, Finanzierungs- und Materialbeschaffungsarbeiten. Der Ofen steht seit dem Frühjahr auf dem Freigelände der Schule und konnte noch vor den Sommerferien erfolgreich in Betrieb genommen werden. Das Interesse einer anderen Projektgruppe [...] galt der alten Kulturtechnik des Imkerns, zu der die Pflege des (Schul-) Bienenvolkes genauso gehört wie die Verfahren des Honigschleuderns und der Bienenwachsherstellung. Der Verkauf von Bienenwachsprodukten, selbstgeimkertem Honig und selbstgemachtem Honigeis bei Schulveranstaltungen [...] krönte schließlich die Bemühungen der Jung-Imker im achtsamen Umgang mit dem natürlichen Lebensmittel und hätte wohl so manche Bienenkönigin stolz gemacht.

Alle beschriebenen Projekte stellen einen lebendigen Teil des Schullebens dar, der die gesamte Schulgemeinschaft an die Bedeutung nachhaltigen Arbeitens in den Bereichen Umwelt- und soziales Verantwortungsbewusstsein erinnert.

Ziel aller dreier Wendelsteiner Schulen wird es sein, die Auszeichnung „Umweltschule in Europa“ auch im nächsten Jahr wieder zu erlangen und damit ihr fortgesetztes Engagement für die Umwelt zu dokumentieren.                              

Mirjam Müller