MUSIK PUR! – Die Sommerkonzerte am Gymnasium Wendelstein

Unter dem Motto „MUSIK PUR!“ luden die aktiven Musiker/innen der Schule zu den beiden diesjährigen Sommerkonzerten ein, die den Zuhörern eine vielgestaltige Mischung aus Vokal- und Instrumentalstücken boten und dabei den Bogen von heißen Rhythmen über fetzige Popsongs bis hin zur Klassik spannten. 

Die Wendelsteiner Schulensembles, Chöre, Bands und Solisten hatten bereits bei den letztjährigen Sommerkonzerten so einige Standards gesetzt. Dementsprechend herrschte schon bevor die ersten Akteure die Bühne betraten eine angeregte und erwartungsvolle Stimmung in der auch diesmal wieder sehr gut gefüllten Aula des Gymnasiums. Strahlend schönes Juliwetter bot die erweiterte Kulisse für zwei sowohl meteorologisch als auch musikalisch wolkenlose Sommerkonzertabende, die mit entsprechend vielen „Highlights“ aufwarteten.

Der Auftakt zu einem rundum stimmig durchchoreographierten Abend wurde durch die Percussiongruppe der Jahrgangsstufen 7-9 markiert. Mit ihrer Darbietung von „Samba Reggae“ entführten sie das Publikum in die Herkunftslande gleich beider titelgebender Musikrichtungen und stimmten die Zuhörer quasi synästhetisch auf die Klänge und Farben des Sommers ein.

Dem Unterstufenchor gelang es mit dem schwungvoll vorgetragenen Song „Hollywood Hills“ ebenfalls einen guten Teil der gelösten Schuljahresendstimmung zu transportieren und die Textzeile „I take part of you with me“ traf wohl auch auf so manchen Zuschauer zu, der von diesem von Anfang bis Ende stimmungsvollen Abend ganz viel an Eindrücken mitnehmen wollte und auch konnte. 

An der im Auditorium bestehenden Grundüberzeugung, dass Wendelstein nicht am Meer liegt, ließ Fabian Menzls hochkarätig und mit piratenhafter Coolness vorgetragenes Klaviersolo „He`s a Pirate“ aus „Fluch der Karibik“ dann doch zumindest kurze Zweifel aufkommen.

Im wahrsten Sinne des Wortes energiegeladen ging es mit der Percussionnummer „Duracell“ weiter, in der die jüngsten Unterstüfler dem Publikum ihren jeweiligen Energielevel sowohl über ihre mehrpolige Rhythmus-Performance als auch ihr an den Ladezustand einer Batterie angelehntes Outfit mitteilten. Mit ebenso viel duracellhafter Power und eingängiger gestischer Untermalung brachte der Unterstufenchor seinen Song „Supergirl“ auf die Bühne.

Regelmäßige Besucher der Wendelsteiner Konzerte hatten wohl bereits im Vorfeld die wendelSTREICHER auf dem Plan, die sich im musikalischen Umfeld der Schule dank sehr qualitätvoller Streicher-Darbietungen schnell einen Namen gemacht haben. Sowohl die schon etwas Erfahreneren als auch zahlreiche Neulinge, die ihr Instrument insgesamt noch nicht mal ein ganzes Jahr lang spielen, trugen den gut hör- und entschlüsselbaren „Pirate`s Code“ mit beeindruckender Sicherheit und einem bereits hoch entwickelten Grad an Professionalität vor.

Beim „Slawischen Tanz Nr. 8“ wurden die jungen wendelSTREICHER im Anschluss nahtlos ins große Schulorchester mit integriert, das mit einem gelungenen und rhythmisch anspruchsvollen Wechsel aus Einstimmigkeit, Mehrstimmigkeit und orchestralem Volleinsatz die Aula regelrecht zum Beben brachte und die im Stück angestoßene Freiheits-Botschaft mit viel überzeugendem musikalischem Nachdruck formulierte.

Die Band Beta 8 führte die Zuhörer aus Dvo?áks Jahrhundert wieder zurück zu eher zeitgeschichtlichen Klängen und Themen. Mit „Zombie“ und „Uncover“ ließen die sechs Bandmitglieder den Sound der 1990er- und Nullerjahre in äußerst authentischer Weise wiederauferstehen und traten den Beweis dafür an, dass sie in den vier Jahren des Bestehens der Schule hörbar erwachsen geworden sind. Diese musikalische Entwicklung, die viele im Publikum mit verfolgen konnten, wurde dann auch mit dementsprechend langanhaltendem und wahrhaft tosendem Applaus belohnt. 

Nach der Pause gingen die Jungpercussionisten bei „Cha Cha“ mit dem Orchester eine neue energiegeladene und sehr stimmige Verbindung ein. Der Mittelstufenchor gab in Klavierbegleitung zunächst das aus dem Film SHREK bekannte Lied „The Best Years of Our Lives“ zum Besten und überzeugte neben der sängerischen Leistung auch durch eine beeindruckend dargebotene Bühnenchoreographie. Im darauf folgenden „Love Runs Out“ wurde das Tempo und die Eindringlichkeit des Originals sogar noch überboten und der Message des Songs dadurch noch deutlich mehr an Nachdruck verliehen.

Mit „Centuries“ lieferte Kilian Langenhorst aus der 10. Jahrgangsstufe ein Klaviersolo auf höchstem Niveau ab und bewies sich einmal mehr als junger, sympathischer und kein bisschen abgehobener Klaviervirtuose.

Die acht Performer der Mittelstufen-Percussion-Gruppe schlugen in „10.43“ hochkomplexe Rhythmusfolgen an, denen die beeindruckten Ohren der Zuschauer sehr gut, ihre staunenden Augen jedoch an mancher Stelle dann kaum mehr zu folgen vermochten. Mit dem den meisten Zuhöreren wohl aus dem Film STADT DER ENGEL bekannten Lied „Iris“ erweckten Astrid Kunze und Sarah Fiebig in ihrem Duett dann noch einmal stimmlich sehr überzeugende Reminiszenzen an die 1990er Jahre.

Der Lehrerchor betrat die Bühne diesmal in zunächst eher berufsbilduntypischer Businesskleidung. Sobald der Auftrag „Nur noch kurz die Welt retten“ jedoch musikalisch und auch darstellerisch überzeugend erledigt war, tauschten die Pädagogen Blazer und Krawatte dann umso bereitwilliger gegen farbenfrohe Tücher und Aloha-Ketten und stimmten sich und das Publikum mit diesem weitaus legereren Look auf das gezielt kontrapunktisch gesetzte „So Danco Samba“ ein.

Der Schulband oblag es, das Ende des Konzertabends einzuläuten und nach den Stücken „Wake me up“ und „Electric Summer“ war die Stimmung in den Reihen der Zuhörerschaft dann auch eine ganz aufgeweckte und wahrhaft elektrisierte. Vom Publikum zu diversen Zugaben aufgefordert, ließ sich die Band nicht lange bitten und stimmte das für den Abend wohl weithin programmatische „We keep on singing“ und „We stay out all night“ bereitwillig noch einmal an. Dass so manch einer der Aufforderung dieser beiden Liedzeilen nur allzu gerne Folge geleistet und den Abend singender- bzw. zuhörenderweise noch weiter in die Nacht verlängert hätte, stand am Ende außer Frage.

Zum Gelingen beider Konzerte haben die Vokal- und Instrumental-Ensembles, die Bands, der Schul- und der Lehrerchor sowie mehrere Solisten in sehr hohem Maße beigetragen. Flankiert wurde die Veranstaltung auch diesmal wieder durch den überaus engagierten Einsatz der Wahlkurse Licht- und Tontechnik, Kochen, Catering, Schülerzeitung, Imkerei sowie den zahlreicher Helfer vor, auf und hinter der Bühne. Der durchschlagende Erfolg der Sommerkonzerte ist jedoch nicht zuletzt der professionellen musikalischen Leitung beider Veranstaltungen zu verdanken. Das von den drei verantwortlichen Musikern Tobias Freund, Christoph Heinlein und Susanne Schoch in der Einladung gegebene Versprechen eines äußerst abwechslungsreichen Abends voller heißer Rhythmen, fetziger Popsongs bis hin zu Klassischem wurde mehr als gehalten. In vielen Fällen dürften die Erwartungen des Publikums sogar noch übertroffen worden sein, da das Bühnengeschehen neben MUSIK PUR! nämlich noch viel mehr zu bieten hatte, das dazu angetan war, die Mitglieder der Wendelsteiner Schulfamilie vom Format und herausragenden Niveau beider Veranstaltungsabende zu überzeugen und diese darüber hinaus mit allen Sinnen auf SOMMERLAUNE PUR! einzustimmen.

Mirjam Müller

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