Ein Hase als Eselsbrücke -

Exkursion in das Jüdische Museum Schwabach

Das Laubhüttenfest als Erntedankfest im Judentum – so steht es im Lehrplan Religion, der sich in der 9. Klasse in Abstimmung zum Geschichtsunterricht dem Judentum widmet. Aber vermutlich ist das Wissen um den jüdischen Festtagskalender schnell wieder vergessen, es sei denn man verbindet ein Erlebnis damit.

So hat die Fachschaft Religion in ökumenischer Zusammenarbeit im Januar und Februar mehrere Exkursionen für die Religionsgruppen der 9. Klassen in das Jüdische Museum Schwabach organisiert, wo es eine sensationelle Entdeckung zu bewundern gibt: Im Wohnhaus des Moses Löw Koppel in der Synagogengasse 10a machten Handwerker bei Umbauten vor 15 Jahren eine einzigartige Entdeckung: Im oberen Stockwerk befindet sich eine fest gebaute Laubhütte, deren Wände zwischen den Fachwerkbalken mit Malereien bedeckt sind. Hier feierten die jüdischen Eigentümer des Hauses das Laubhüttenfest, indem sie in jedem Herbst das Dach abdeckten und ein Laubdach über das Zimmer schlichteten.

Die in Westeuropa seltenen Malereien mit mehreren Motiven aus der Tora (Abraham und Moses) zeigen auch das ungewöhnlich Bild eines rennenden Hasen. Diese Hasenjagd diente der Familie Löw Koppel als Merkhilfe für die hebräischen Buchstaben YaK-Ne-HaZ, die die Abfolge der rituellen Segenssprüche zur jüdischen Festtagsfeier verschlüsseln.

In Kleingruppen wurden die Schülerinnen und Schüler durch das Haus geführt, in dem sich heute das Jüdische Museum nahe der Schwabacher Synagoge befindet. Sachkundig informierten die Museumspädagoginnen über das Leben der Schwabacher Juden, das im Jahr 1938 mit der Vertreibung der letzten jüdischen Schwabacher endete.

Annegret Langenhorst

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