Schon im ersten Jahr unseres Gymnasiums fragten die Schülerinnen und Schüler immer wieder, ob wir nicht einen Austausch mit Frankreich machen könnten, wie er auch an anderen Gymnasien üblich ist. Mit unserer neuen Kollegin, Frau Lenner, wurde dieser Wunsch sogar schon im zweiten Jahr Realität. Gleich zu Beginn des Schuljahres teilte sie der Fachschaft Französisch mit, dass das Collège Alfred Kastler in Stenay einen Austauschpartner sucht. Wir begannen also erste Kontakte zur dortigen Schulleiterin, Mme Logette, zu knüpfen und waren freudig überrascht, dass gerade von französischer Seite noch in diesem Schuljahr ein erster Austausch stattfinden sollte. Wer die französische Schulverwaltung etwas kennt, weiß, dass dies wirklich bemerkenswert ist.

 

Nachdem man sich über die Termine geeinigt hatte, unsere Schülerinnen und Schüler ihre Austauschpartner mit ersten Kontakten via Brief, Mail, Facebook usw. etwas kennengelernt hatten, stieg die Spannung bis zur ersten Begegnung am 7. April. Immer wieder fragten unsere Achtklässler ihre Französischlehrer, ob es Neuigkeiten aus Stenay gäbe, wie es denn dort wäre und wie die französischen Schülerinnen und Schüler denn sein würden.

Am späten Nachmittag des 7. Aprils war es dann soweit. Ein grüner Bus fuhr vor und 18 Schülerinnen und Schüler stiegen mit ihren beiden Begleiterinnen Mme Marie-Paul Fayon und Mme Paméla Telepeni aus. Beim Betreten der Schule machten unsere Gäste große Augen und staunten angesichts des neuen Gebäudes und der Begrüßung „Bienvenue à Wendelstein“. Dann kamen auch schon unsere Achtklässler die Treppe hinuntergestürmt, um ihren Austauschpartner persönlich zu begrüßen und mit nach Hause zu nehmen.

 

Nach einer sicherlich ersten aufregenden Nacht in Deutschland wurden unsere Gäste am nächsten Morgen von unserem Schulleiter Herrn Dr. Novotn? und seiner Stellvertreterin Frau Landgraf herzlich an unserer Schule willkommen geheißen. Es folgte ein kurzes gemeinsames Frühstück und schon ging es unter der Begleitung von Frau Lenner und Herrn Preinl in Richtung Rathaus, wo unsere Gäste unter Führung des dritten Bürgermeisters, Herrn Ruthrof, zu Fuß durch die Wendelsteiner Marktgemeinde geführt wurden. Anschließend wurde die Gruppe im Saal des Gemeinderats vom 1. Bürgermeister Herrn Langhans offiziell empfangen.

 

Gegen Mittag trafen die Franzosen wieder ihre Gastgeber und alle fuhren mit Frau Gröninger und Herrn Preinl in den Nürnberger Tiergarten. Hier konnten die Schüler sich dann in gemischten Gruppen weiter kennenlernen und die ersten Erlebnisse in Deutschland austauschen.

 

Den Mittwoch verbrachten alle am Gymnasium und unsere Gäste konnten einen ersten Eindruck von einem typisch deutschen Unterricht gewinnen. Auch für die französischen Kolleginnen war dies ein interessantes Erlebnis und sie hospitierten ebenfalls in verschiedenen Klassen.

 

Am Abend besuchten alle begeistert das englische Theaterstück „Uncle Bill’s Will“. Vor allem die französischen Schülerinnen und Schüler, die an ihrer Schule ebenfalls in einer Theatergruppe sind, machten große Augen angesichts der gelungenen Aufführung.

 

Den Mittwoch verbrachten alle am Gymnasium und unsere Gäste konnten einen ersten Eindruck von einem typisch deutschen Unterricht gewinnen. Auch für die französischen Kolleginnen war dies ein interessantes Erlebnis und sie hospitierten ebenfalls in verschiedenen Klassen.

 

 

 

März 2014

Am Abend besuchten alle begeistert das englische Theaterstück „Uncle Bill’s Will“. Vor allem die französischen Schülerinnen und Schüler, die an ihrer Schule ebenfalls in einer Theatergruppe sind, machten große Augen angesichts der gelungenen Aufführung.

 

Der nächste Tag begann mit einer etwas längeren Wanderung zum Kletterwald Strassmühle. Herr Schwarz und Frau Babinsky vom Wendelsteiner Jugendtreff, die diesen Ausflug für uns organisiert hatten, sowie deren Mitarbeiter wiesen die Schüler ein und schon ging es in die Höhe. So manch einer konnte hier seine Höhenangst bekämpfen und machte neue Erfahrungen. Begleitet wurde die Gruppe diesmal von Herrn Preinl, Frau Lenner und Herrn Masa.

 

Am Freitag verbrachten alle die ersten Stunden in der Schule, bis es mit Frau Gröninger und Frau Lenner Richtung Nürnberg ging. An der Lorenzkirche nahmen uns die Führer der Altstadtfreunde in Empfang. Für die Franzosen gab es extra eine französischsprachige Führung durch die Altstadt. Nach einer kurzen Mittagspause ging es in Richtung Polizeipräsidium. Herr Junglas, der Vater von Sebastian (8d), begrüßte uns am Eingang und führte uns zunächst in einen größeren Raum. Hier erklärte er den Schülerinnen und Schülern die Organisation der Polizei und beantwortete viele Fragen. So wollten eine französische Schülerin wissen, ob es denn auch Pferde bei der Polizei gäbe, und ein anderer fragte, ob in Deutschland die Versetzung eines Polizeibeamten in ein anderes Bundesland möglich ist. Danach bekamen alle eine exklusive Führung durch das Präsidium. Aufgeteilt in zwei Gruppen gingen die Franzosen zu den Arrestzellen, in die wir auch einen Blick werfen durften. Wieder stellten die Schüler interessiert allerlei Fragen. Einzelne Schüler konnten sogar die Erfahrung machen, wie es ist, mit einer Fußfessel ein paar Schritte zu gehen.

 

Danach ging es leise in die Zentrale und wir konnten den Beamten bei der Arbeit zuschauen. Hier wurde erklärt, dass im Jahr über 500 000 Notrufe eingehen und wie diese bearbeitet werden. Beeindruckend war auch der Blick auf die vielen Bildschirme, die die Bilder der Überwachungskameras in Nürnberg zeigen. Abschließend ging es  zurück in den ersten Raum, wo Herr Junglas Mme Fayot ein Andenken an den einmaligen Besuch überreichte und jedem Schüler einen Kugelschreiber und einen Spitzer schenkte. Im Anschluss konnten die Schüler wieder in gemischten Gruppen noch kurz ein paar Einkäufe erledigen, bis es dann wieder zurück zum Gymnasium ging. Das Wochenende verbrachten alle in der Familie und machten verschiedene Ausflüge.

 

Am 14. 4. ging es mit dem Regionalexpress unter Begleitung von Frau Gröninger, Frau Lenner und Frau Kunstmann nach Würzburg. In Würzburg besichtigten wir wieder in zwei Gruppen die Residenz und erfuhren einiges über Balthasar Neumann und den Freskenmaler Tiepolo. Anschließend ging es Richtung Marktplatz. Hier bekamen die Schülerinnen und Schüler etwas länger Zeit, um auf eigene Faust, das Stadtzentrum zu erkunden und Souvenirs zu kaufen. Danach besichtigten wir noch das Rathaus mit dem Modell des zerstörten Würzburgs und Frau Gröninger erzählte kurz etwas über den Luftangriff der Alliierten am 16. März 1945, der Würzburg zu über 90% zerstört hatte. Dann ging es noch zur alten Mainbrücke und in den Dom, bis es wieder Zeit wurde, zum Bahnhof zurückzukehren.

 

Am letzten gemeinsamen Abend trafen sich alle am Austausch Beteiligten zu einem gemütlichen Beisammensein in der Mensa unserer Schule. Dank unserer Eltern konnten wir auf ein abwechslungsreiches und großes Buffet blicken. Eindrücke wurden ausgetauscht und wir Lehrer freuten uns mit den Eltern über die sehr positiven Rückmeldungen  und über die erste gelungene Begegnung zwischen Stenay und Wendelstein. Somit fiel der Abschied am Mittwochmorgen erdenklich schwer und wir freuen uns auf unseren Besuch in Stenay umso mehr.