Unsere eMail-Freunde aus Frankreich

 

 

Villerupt

Ludivine Lebrun (für die 7. Klassen) und

Mme Benamara (für die 6. Klassen)

Collège Thèodore Monod

Rue du 19 mars 1962

54190 Villerupt

Klassen 6c, 7b (GRO) und 7bc (PRE)

Colombes

Mme Naudan

Collège du Moulin Joly

34, rue Robert Schuman

92700 Colombes

Klassen 6d und 7b (GRO)

Lille

Anna Reichelt

Collège Albert Roussel

5, rue du Docteur Dewyn

59200 Tourcoing - France

Klasse 6e (FRE)

 

Aktionen

 

 

Feuer und Flamme für die deutsch-französische Freundschaft

Dieses Jahr ist ein besonderes Jahr. Nicht nur, dass das Gymnasium Wendelstein seine Türen geöffnet hat, was schon historisch genug wäre, nein, wir feiern auch 50 Jahre Deutsch-Französische Freundschaft. Daher wurde an vielen Schulen der 22.01.2013, Tag der Deutsch-Französischen Freundschaft, zum Anlass genommen, um den Schülerinnen und Schülern einen kleinen Einblick in die Gebräuche und Kultur des Nachbarlandes zu geben. So beschloss auch die Fachschaft Französisch unseren 6. Klässlern einen typisch französischen Brauch näher zu bringen. 

Am 6.1. eines jeden Jahres feiern die Franzosen, wie die Deutschen auch, die Heiligen Drei Könige. In Frankreich kauft oder backt man dazu in einer Pâtisserie eine Galette des Rois, einen Königskuchen. Dieser besteht aus einem Blätterteig und einer Frangipane (eine Mandelcremefüllung).

Um diesen Kuchen versammeln sich dann die Mitglieder der Familie und das Spiel beginnt. Das jüngste Familienmitglied muss unter den Tisch krabbeln und es erfolgt der Ruf der Mutter: „C’est pour qui le premier morceau?“ Und das Kind antwortet mit der Nennung des Namens eines Familienmitglieds. Klingt kompliziert und als Deutscher fragt man sich doch, was das soll. Können Franzosen nicht einfach den Kuchen essen? Können sie schon, aber man muss beim Essen aufpassen, denn in einem Stück befindet sich eine kleine Porzellanfigur und wer auf diese Figur in seinem Kuchenstück findet, hat gewonnen. Der König wird gekrönt und darf sich seine Königin wählen. 

Da ein Kuchen für knapp 30 Schüler einer Klasse entweder zu groß geraten würde oder zu klein, durfte sich jeder Schüler seine eigene kleine Galette des Rois backen. Dazu hatte Frau Gröninger ca. 13 Kg selbst gemachten Blätterteig und knapp 8 Kg von der Frangipane hergestellt. Schließlich wollten 85 Schülerinnen und Schüler ihren kleinen Königskuchen backen. 

Mit der Klasse 6c ging es dann morgens um 8.10 Uhr in der Mensa los. Die Schülerinnen und Schüler zogen ihre Schürzen an, wuschen sich die Hände und nahmen den Blätterteig zum Auswellen in Empfang. Dabei merkten sie, dass das gar nicht leicht war, mit dem Auswellen. Behielt man z.B. den Teig zu lange in der Hand, wurde er richtig weich und klebrig, was an der Butter lag. 

Aber mit etwas Hilfe von Frau Gröninger, Frau Freund und Frau Gremillet konnten schließlich alle ihre kleine Galette herstellen. Während die Ergebnisse der 6c im Ofen waren, bereitete die 6e ihre Galettes des Rois vor. Alle arbeiteten fleißig, bis Frau Gröninger die Ofentüre in der Mensaküche öffnete, um die ersten Galettes herauszuholen. Eine Dampfwolke entstieg dem Ofen und zog nach oben ab. Dass Dampf entsteht, ist übrigens völlig normal, da ja schließlich das Wasser in der Butter verdunstet und so den Teig blättrig macht. Nicht ganz so beabsichtigt war das, was folgte. Über dem Backofen befindet sich ein Rauchmelder und der fing zunächst an zu blinken und schaltete dann sofort auf Rot. Das Heulen einer Sirene fuhr allen durch Mark und Bein und eine Computeransage forderte alle auf, das Gebäude über die Fluchtwege zu verlassen. Ein erschrockener Hausmeister kam auch sofort angerannt. Erleichtert, dass es sich um einen Fehlalarm handelte, informierte er uns, dass jetzt trotzdem die Feuerwehr kommen würde. So feierte das Gymnasium nicht nur den deutsch-französischen Tag, sondern auch seinen ersten „Probe“-alarm und wir konnten feststellen, das System funktioniert. Die Feuerwehr und Herr Novotny besuchten uns dann in der Mensa und schauten sich alles noch einmal vor Ort an. 

Da aber noch zwei weitere Klassen backen wollten, sollte die Ofentüre nur noch langsam geöffnet werden. Das half aber auch nicht und so kam es zu einem zweiten Alarm, als Frau Gröninger die kleinen Kuchen der 6e aus dem Ofen holte. Wieder wurde die gesamte Schule aufgefordert, das Gebäude zu verlassen. Die Feuerwehr war zu diesem Zeitpunkt zum Glück noch im Haus. Schließlich wurde das Problem gelöst und bei der dritten Klasse, der 6d, blieb der Alarm stumm. Dafür standen Frau Gremillet und Frau Gröninger mit Papptellern vor der Ofentür, die langsam geöffnet wurde und wedelten zum Vergnügen der Schüler wie wild mit Kartons die heiße Luft vom Feuermelder weg.

Trotz der Aufregung dieses unvergesslichen Erlebnisses durfte jeder Schüler seine kleine Galette in Empfang nehmen und genüsslich aufessen. 

Aber aufgepasst, in einer Galette pro Klasse befand sich eine kleine Porzellanfigur.

(von Marie-Caroline Gröninger)