Aus Fremden werden Freunde -

Wie ergeht es Menschen, die Hals über Kopf ihre Heimat verlassen müssen, weil sie einem diktatorischen Regime nicht mehr Folge leisten wollen und deshalb ihr Leben bedroht ist? Die SchülerInnen der Religionsklassen 8bc und 8cd konnten darüber aus erster Hand erfahren.

 

Das iranische Ehepaar Sanaz und Pooria, die seit Herbst 2012 in Deutschland sind, und deren Asylgesuch mittlerweile positiv beschieden wurde, berichteten sehr nahe gehend vom Leben im Iran und von ihrer Flucht aus Teheran, - um nicht aufzufallen ohne Reisegepäck -, sie konnten nur mitnehmen, was sie am Leib trugen. Sie erzählten von den Schmugglern, die sie für sehr viel Geld über die Türkei nach Deutschland schleusten, von ihrer Irrfahrt durch Deutschland, den unwürdigen und untragbaren Zuständen im Auffanglager Zirndorf, wo sie im Winter in unbeheizten Zelten leben mussten, und davon, wie sie schließlich in Roth landeten, ein neue Bleibe und neue Freunde fanden.

 

Man merkt, wie die Geschichte der beiden den SchülerInnen nahe geht - und wie sehr sie davon beeindruckt sind, wie Sanaz und Pooria ihr Leben in einem fernen Land und einer fremden Kultur meistern: Beide sprechen nach einem Jahr Unterricht sensationell gut Deutsch, haben Arbeit gefunden und engagieren sich ehrenamtlich sowohl im Asyl-Helferkreis als auch in der evangelischen Kirchengemeinde Roth.

 

Zum Schluss hält Sanaz eine rote Lederhandtasche hoch, - das einzige Gepäckstück, das sie auf die Flucht mitnehmen konnte. Die Tasche ist für Sanaz ein Stück Heimat. „Es ist traurig, dass wir nicht zurück können zu unseren Familien und Freunden“, meint sie, „aber wir sind sehr froh, dass wir hier so schnell eine neue Heimat finden durften.“

 

Schließlich zollten unserer 8.KlässlerInnen dem iranischen Ehepaar durch lang anhaltenden und herzlichen Applaus Respekt für ihr mutiges Handeln und für ihr Engagement.

Iranische Flüchtlinge erzählen von ihren Erfahrungen