Sur le pont d’Avignon

Eine Gruppe von 24 Elftklässlern machte sich am Sonntag, den 7. Juli 2019 auf, um in eine der schönsten Gegenden Frankreichs zu fahren: Die Provence. Um kurz nach neun Uhr trafen wir uns am Nürnberger Hauptbahnhof und fuhren mit dem ICE nach Karlsruhe. Von dort ging es mit dem TGV nach Marseille weiter. Als wir endlich in der südfranzösischen Stadt angekommen waren, folgte noch eine kurze Fahrt mit der Metro bis zum alten Hafen von Marseille, wo unsere Unterkunft lag. Um halb zwölf waren alle dann heilfroh, endlich angekommen zu sein und fielen erschöpft in ihre Betten.

Am Montag ging es mit dem Programm los, welches sich Frau Steiner für die Schülerinnen und Schüler überlegt hatte. Herr Heinlein übernahm zunächst wie ein ausgebildeter Guide eine Führung durch die verschiedenen Stadtteile und zu den Sehenswürdigkeiten von Marseille. Außerdem stand der Besuch des MUCEM (Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers) mit der Festung Fort St. Jean auf dem Programm. Wir erhielten dort interessante Informationen zum Museumsgebäude sowie zu einer temporären Ausstellung. Am Abend hatten wir dann noch Zeit zur freien Verfügung. Dabei wurde in der Gruppe ausführlich Werwolf gespielt.

Unser nächstes Reiseziel war die Stadt Nîmes. Dort besichtigten wir ein römisches Amphitheater und einen der am besten erhaltenen römischen Tempel Europas, die Maison Carrée. Anschließend ging es in den wunderschönen Park Jardin de La Fontaine, der mit zahlreichen Teichen und Skulpturen geschmückt ist. Wir wagten auch den Aufstieg auf einen alten Turm, was uns einen gigantischen Blick über die gesamte Stadt ermöglichte.

Am Mittwoch ging es mit dem Schiff zu den Frioul-Inseln vor Marseille. Dort wurde entweder eine Wanderung in den Felsen bis zu einer verlassenen Verteidigungsanlage aus dem zweiten Weltkrieg unternommen oder wir konnten einfach nur das Meer und den Strand der kleinen Insel genießen. Nachmittags gab es zwei weitere Orte zu entdecken. Das erste Ziel war die Cité radieuse von Le Corbusier, eine Art Hochhaus aus den 1950er Jahren. Der Architekt hatte die Idee, ein Gebäude zu erbauen, welches eine eigene Stadt beherbergt. Dort gibt es nämlich neben zahlreichen Wohnungen unter anderem einen Supermarkt, ein Hotel, ein Kino, ein Schwimmbad und sogar eine eigene Schule, die sich auf dem Dach der Anlage befindet. Anschließend wagten wir einen anstrengenden Aufstieg zur Basilika Notre Dame de la Garde. Die neuromanisch-byzantinische Wallfahrtskirche befindet sich ca. 160 Meter über dem Meeresspiegel und stellt das Wahrzeichen von Marseille dar. Den Abschluss dieses Abends bildete ein gemeinsames Abendessen mit allen Schülerinnen und Schülern sowie den beiden Lehrkräften.

Unsere Reise in die Provence wurde durch einen Besuch in der Stadt Avignon abgerundet. Hier gab es das größte gotische Gebäude aus dem Mittelalter zu besichtigen, den Papstpalast. Außerdem schauten wir noch an der Pont Saint-Bénézet, einer Brückenruine, vorbei. Das Bauwerk hielt einigen vergangenen Fluten nicht Stand und wurde seitdem nicht mehr ergänzt. Anschließend ging es wieder zurück nach Marseille. Dort folgte nach dem Abendessen die alltägliche Spielerunde, ehe man sich am Freitag wieder auf den Heimweg machte. Nach einer unendlich erscheinenden Zugreise kamen wir um 19 Uhr in Nürnberg an, sodass alle nach der langen Fahrt froh waren, wieder zu Hause zu sein.

An dieser Stelle möchten wir uns nochmal bei Frau Steiner und Herrn Heinlein für diese schöne und gut organisierte Studienfahrt bedanken.

Philip Plößl, Q11