Kinetische Kugelbahnen bei Schreinerei Eder

Physik-Exkursion der Klassen 8b

Nachdem die Schreinerei Eder bereits am Wochenende die kinetischen Kugelbahnen von Seniorchef Christoph Eder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hatte, bekamen am Montag, 16.12.2019 auch die Klassen 8b und 8c auf Anregung von Schulleiter Herrn Dr. Novotný die Gelegenheit, die Kugelbahnen zu bewundern. Während ein Teil der Schüler mit den französischen Austauschschülern unterwegs war, konnten sich die anderen auf diese besondere Weise auf Weihnachten einstimmen und passend zu den Lehrplanthemen Energie und Energieumwandlungen die verschiedenen Mechanismen der Bahnen studieren. Der Weg war dabei nicht weit, da die Schreinerei Eder nur wenige hundert Meter vom Gymnasium entfernt liegt.


Bei den Kugelbahnen handelt es sich um absolute Unikate, die auf kunstvollste Weise edle Hölzer mit farbigem Glas und Messing verbinden. Was für eine Schreinerei auf den ersten Blick verwundern mag, überrascht nicht mehr, wenn man den Blick auf die Dächer von Werkstatt und Wohnhaus richtet, die mit knapp zwei Dutzend Windspielen aus Messing, Edelstahl und Glas geschmückt sind. Im Sommer kommt im Garten noch ein Wasserspiel hinzu, das Christoph Eder endgültig als Kunsthandwerker ausweist, der sich Glas in allen Farben und Formen mindestens so verbunden fühlt wie Holz in seinen verschiedensten Ausprägungen.


Kaum waren die Schülerinnen und Schüler eingetroffen, startete Herr Eder die Elektromotoren der Bahnen, die ganz unterschiedliche Mechanismen antreiben, um die Kugeln nach oben zu transportieren oder in Bewegung zu halten. Dabei sind bei jeder einzelnen Bahn die Mechanismen so vielfältig, dass es geraume Zeit braucht, einer Kugel auf seiner gesamten Bahn zu folgen und alle Abläufe genau zu studieren. Eine sogenannte Fahrkunst, wie sie im Bergbau Verwendung findet, kommt beispielsweise ebenso zum Einsatz wie eine Archimedische Schraube oder ein Katapult, wie sie schon aus dem Altertum bekannt sind. Neben der Nutzung von jahrhundertealten mechanischen Prinzipien ließ sich Herr Eder auch von anderen Künstlern inspirieren oder entwickelte auch völlig eigenständige Ideen, die sich hier nur schwer beschreiben lassen – man muss es einfach gesehen haben! Oben angekommen laufen die Kugeln auf Bahnen aus zwei eng benachbarten Messingröhrchen von Station zu Station wie z. B. Schalen, Trichtern, keilförmig angeordneten Platten oder kegelförmig geformten Spiralbahnen. So verblüfft der Weg der Kugel immer wieder aufs Neue durch die pfiffigen Effekte, die die Kugel jeweils durchläuft. Jede Kugelbahn für sich ist dabei so vielfältig, dass es immer wieder neue Details zu entdecken gibt.?Nach einer guten Stunde dankten die Schülerinnen und Schüler Herrn Eder mit einem Glas Honig aus schuleigener Produktion für die beindruckenden Entdeckungen, die die mechanischen Gesetze des Lehrplans in ein ganz neues Licht gerückt haben, und machten sich auf den Weg zurück.

Wolfgang Kellner

 

Wer sich selbst einen Eindruck verschaffen will, findet entsprechende Informationen im Internet (externe Links):

Homepage der Schreinerei Eder

Video: Christoph Eder – Kinetisches Kunsthandwerk – Kinetic Arts and Crafts (2018)

 

Eine von mehreren Kugelbahnen – rechts unten mit Katapult, links oben die Fangschale. Foto: W. Kellner
Holz, Glas und Metall sind in den Kugelbahnen auf äußerst kunstvolle und kreative Weise miteinander verknüpft. Foto: W. Kellner
Seniorchef Christoph Eder mit Schülerinnen und Schülern der Klasse 8b vor einem Teil der Kugelbahnen. Foto: W. Kellner