Thorben Koen, Q11 – zum Vergrößern bitte anklicken!
Thomas Klaußner, Q11 – zum Vergrößern bitte anklicken!

Tagebucheintrag, Valentina Berger Q11

„Ein Tag im Distanzunterricht“

Liebes Tagebuch,


vielleicht sollte ich mal von vorne beginnen. Nun ja, ich sitze gerade in der fünften Woche des neuen Jahres im Distanzunterricht und versuche alle meine Gedanken hier zu reflektieren. Ich muss ehrlich sagen, es gibt klar zweiten Seiten des „Onlineschooling“. Anfangs dachte ich, es wäre schön etwas später aufzustehen, sich einfach an seinen Schreibtisch zu setzen und nicht groß aus dem Haus zu müssen. Naja, falsch gedacht. Die ersten zwei Wochen war das vielleicht noch angenehm, aber spätestens seit Ende Januar geht mehr und mehr die Motivation verloren und es gibt Tage, die fühlen sich im Distanzunterricht viel länger und „schlimmer“ an als in der Schule. Klar die momentane Situation lässt nicht viel Spielraum und Möglichkeit wieder in die Schule zu gehen und einen möglichst normalen Alltag zu, aber diese Ungewissheit ist sowohl für mich als auch für meine Freunde nicht einfach. Jetzt zum Beispiel, in dieser Woche, ist es unklar, wie die nächsten Wochen verlaufe, wie stressig die Klausuren, wie viel genau der jeweilige Stoff zu lernen sein wird und wann wir wieder in die Schule können. Ich stelle mir noch ganz viele weitere Fragen, aber die sollen hier jetzt nicht einen allzu großen Platz finden, denn momentan versuche ich mich nur an positives und ermutigendes zu klammern. Und ich muss zugeben, es funktioniert einigermaßen. Ich treffe mich zum Beispiel ab und an in der Woche mit meiner besten Freundin, um spazieren zu gehen, lese oder treibe abends manchmal zusammen mit meinem Bruder Sport. Für mich ist es die perfekte Ablenkung nach einem langen Tag nur vor dem Laptop, raus in den Schnee mit meinem Hund zu können und die Natur und Ruhe zu spüren. Ein Punkt, der mir gerade für sehr wichtig zu erzählen erscheint ist, dass ich in manchen Fächern schon Angst habe, nicht alles mitzubekommen, obwohl ich alles ausgedruckt, mitgeschrieben oder womöglich noch verstanden habe. Es ist dann immer so eine Unruhe vor der nächsten Stunde da, ob man wirklich alle Materialien besitzt und sie auch so übereinstimmen, um sie dann für Klausuren zu lernen. Natürlich ist das nicht überall so, keineswegs. Es ist auch irgendwie schwierig sich in letzter Zeit für den Unterricht zu motivieren und vor allem die Aufmerksamkeit vom Anfang bis zum Ende einer Unterrichtsstunde nicht zu verlieren. Es ist leichter sich hier vor dem Laptop ablenken zu lassen oder mal kurz den Kopf auszuschalten und ein bis zwei Minuten auf den Bildschirm zu starren, ohne dem Gesprochenen dahinter zu folgen. Somit liebes Tagebuch, hoffe ich, du hast jetzt einen möglichst guten Einblick in meinen Alltag zurzeit, aber auch in meinen Distanzunterricht bekommen. Ich hoffe und wünsche es mir, dass ganz bald wieder einigermaßen Normalität herrschen mag, dass ich wieder normal in die Schule gehen kann und dass ich meine Freunde ohne Maske in die Arme schließen darf. Bis dahin sind meine Gedanken positiv und meine Daumen gedrückt

 

Ein Tag im Distanzunterricht

aus der Sicht unserer Schülerinnen und Schüler ...

 

 

Distanzunterricht


Die Videokonferenzen stapeln sich.

An manchen Tagen schon mal sechs Stunden.

Wie viele Schüler frage ich mich,

Wohin ist meine Freizeit verschwunden?


Doch von einen auf den anderen Tag,

Das ist etwas was ich gar nicht mag,

Fallen Sie aus, die Konferenzen.

Keine Arbeitsaufträge, die an das Unmögliche grenzen.

An diesen Tagen frage ich mich,

Was macht man so, ohne Distanzunterricht?

Die Aussage in der Politik sich schon selbst widerspricht?


Die Freizeit stapelt sich.

Serien schaut man schon mal sechs Stunden.

Und dann frage ich mich,

Wohin ist meine Motivation verschwunden?


Daniel Lessing, Q11

 

 

Ein Tag im Distanzunterricht (oder besser gesagt die ersten 10 min davon):


Aufklappen, Hochfahren, Anmelden


Aber der Fingerabdruck wird nicht erkannt, denn meine Hände sind noch nass vom morgendlichen Geschirr waschen


Dann also der Pin, es braucht drei Fehlversuche, bis mir klar wird, dass mein Laptop, mich mit dem mebis Passwort wohl eher nicht hereinlassen wird

Endlich klappt es

Jemand schreibt mir eine Nachricht, anscheinend bin ich 10 Minuten zu spät

Ich muss wohl aufhören mich nach dem nichtexistenten Gong zu orientieren

Sich heimlich in die Videokonferenz zuzuschalten funktioniert wohl nicht, denn nach neuesten Sicherheitsstandards gibt es den sagenumwobenen Wartebereich

oh, das ging schnell, bin drin

komisch … alles still?

Dann die Meldung: „Ihr Mikrofon scheint nicht zu funktionieren“

Voller Hoffnung an einem Neustart vorbeizukommen, verlasse ich das Meeting um mich anschließend wieder einzuklinken

Nur diesmal halt auch wieder ohne Ton…. Mhm…War wohl nix!

Also dann, Neustart.

Und jaaa, endlich nachdem ich weitere dreimal im Wartebereich aufgepoppt bin und weitere 5 Minuten Verspätung dazugewonnen habe

Bin ich mit allen Sinnen anwesend

Nur blöd, dass mir nach einiger Zeit vollständiger Entspannung das stetige Sinken des Ladebalkens auffällt

Die Anzeige wird immer kleiner und kleiner und ich habe natürlich keine Ahnung

Wo sich in diesem Chaos aus ausgedruckten Arbeitsblättern, Klamotten, und dreckigem Geschirr mein Ladekabel befindet

Fehlt nur noch, dass die Katze

Ermüdet von dem großen Abenteuer, dass sich Aufribbeln meiner aus Langeweile gehäkelten Decke nennt meine Tastatur als Schlafterritorium aussucht, um von dort aus dem unterrichtenden Lehrer angriffslustige Blicke zuzuwerfen

und somit ist meine Sicht auf das Geschehen Außerhalb meiner Lockdown-Bubble vollständig blockiert

also ganz einfach: die Katze übernehmen lassen und mich über das verfrühte Wiedersehen mit meinem eigenen Schlaf-Territorium freuen.                    von FD,

von FD, Q11

 

 

Tag ein Tag aus,
Licht an Licht aus,
Kaum eine Seele geht raus.

Draußen alles ruhig,
Die Straßen leer.
Unnormales normal,
Alltägliches egal.

Doch der Frühling rückt näher,
Und so fällt es schwer
Drin zu bleiben,
Und das frühre Selbst zu beneiden,
Um die Freiheit, die es hatte.

Doch der Frühling rückt näher
Und hat die Hoffnung dabei,
Dass es ist bald vorbei.
Doch bis dahin ist alles, was bleibt
Ungewissheit.



Von T.K., Q 11