Braucht eine Schule, die Pluralität, Weltoffenheit und differenzierte Perspektiven als wesentliche Werte trägt, ein Corporate Design?
Ja, wenn es dazu beiträgt, die Schule wiedererkennbar zu machen, wenn es Identifikation stiftet und Orientierung gibt.
Nein, wenn es Kreativität einschränkt, Erscheinungsformen und Schnittstellen uniform macht und damit Denkmuster festlegt.
Die vorläufige Prämisse für ein Corporate Design am Gymnasium Wendelstein lautet:
So lange wir als Schulfamilie nichts Besseres finden und so lange unsere Schülerinnen und Schüler kein entsprechendes Anliegen formulieren, so lange sollte das Design der Anfangsjahre auf wenige wesentliche und von der gegebenen Architektur und Lage ablesbare Merkmale beschränkt sein. Vielfalt und Buntheit kommen an einer Schule wie von selbst ins Spiel.
Dazu einige Beobachtungen und Beispiele:
Jenseits ihres Inhalts erfüllt Schrift Funktionen und erzeugt Wirkungen auf den Betrachter.
Auch unsere Schrift war bereits von der Architektur vorgegeben. Sie ist klar, schlicht und sachlich wie das Bauwerk selbst. Aber sie fügt sich keinem Raster, weist in ihren Rundungen in Richtung Dynamik und Eleganz.
Den Grund bilden acht rechteckige Steifen, zusammengesetzt aus den Fassadenfarben der Schule. Darauf kommt eine besondere Form zu liegen, die an vielerlei Phänomene im Umfeld unserer Schule erinnert:
- an den Treppenverlauf in der Aula
- an den Bachlauf im Schulhof
- an mathematische und naturwissenschaftliche Grafen
- an wirtschaftswissenschaftliche "Fieberkurven" und Aktienkursverläufe
- an den Weg durch die acht Schuljahre und seine beiden Varianten, entsprechend den Schulzweigen